In einem vollbesetzten Saal im Forum Bendix sprach am Montagabend der ZDF-Wetter-Meteorologe und -Redakteur Özden Terli über die Entstehung von Wetterphänomen und die Veränderungen im Klima.
Den Begriff „Klimawandel“ verwende er nicht, denn es sei kein Wandel sondern ein „epochaler Umbruch“ der zurzeit stattfände, der auch jetzt schon über tausende von Jahren spürbar sein werde.
Dabei zeigte er an anschaulichen Grafiken, wie der CO2 Gehalt in der Atmosphäre immer weiter ansteigt und die Temperatur sich dadurch dauerhaft erhöht. Diese wissenschaftlichen Beweise würden jedem Klimaleugner die Argumente nehmen, denn die Physik sei eben nicht verhandelbar.
Dem Argument der Klimaskeptiker, dass wir die Auswirkungen hier in Europa nicht so stark bemerken werden, setzte Herr Terli entgegen, dass sich Europa als Kontinent schon jetzt, neben der Arktis, am stärksten auf der Welt aufheize.
Die Auswirkungen sind Dürren, aber auch Starkregenfälle, die sich aus der erhöhten Luftfeuchte aufgrund des Temperaturanstiegs in den Meeren ergäben.
Eindringlich stellte er dar, welche Auswirkungen ein Temperaturanstieg auf den Planeten und auf uns Menschen haben werde. Da die Luftfeuchtigkeit steige, versage unser körpereigenes Kühlsystem „Schweiß“. Bei Außentemperaturen von 48 °C, die jetzt schon in Teilen der Erde, wie z. B. in Indien und Teilen Afrikas, herrschten, führe dies zu einem Hitzeschlag und Tod. Unverständnis zeigte er gegenüber der Politik, die im Moment gefühlt nur das Thema „Migration“ auf dem Schirm haben. Wenn große Regionen der Welt wegen des Temperaturanstiegs und der Meeresspiegelerhöhung unbewohnbar werden, wären Milliarden von Menschen auf der Flucht. Deshalb müsse die Eindämmung des CO2 Ausstoßes an erster Stelle stehen, so dass es in dem Ausmaße dazu nicht komme. Stattdessen würde die neue Regierung über neue Gaskraftwerke reden und dem Klimawandel nicht die höchste Priorität einräumen.
Eines sei klar: Um den Klimawandel in den Griff zu bekommen, müssten wir möglichst jetzt sofort aus Gas, Kohle und Öl aussteigen, um den CO2 Gehalt in der Atmosphäre nicht noch weiter zu erhöhen.
Voller Sorge blickte Herr Terli auch in Richtung der USA. Da dort viele Meteorologen gekündigt wurden, könnten schon jetzt nicht mehr alle Wetterdaten ausgewertet werden, die wichtig für Vorhersagen auf der ganzen Welt, z. B. für Tornados und Starkregenfälle, seien. Somit könnten die Menschen nicht frühzeitig gewarnt werden und sich Schutz suchen.
Neben den Teils erdrückenden Fakten, lockerte Herr Terli seinen Vortrag immer wieder durch kleine Einspieler aus der ZDF-Wetterredaktion auf und gab einen Einblick, wie eine Wetterredaktion arbeitet, woher sie die Daten beziehen und wie eine Vorhersage bis hin zur Aufzeichnung in der Sendung entsteht.
Vielen Dank an Özden Terli für den sehr informativen, nachdenklichen aber auch erheiternder Vortrag!